Australien

Unsere Erfahrung mit Ärzten für Kinder in Australien

30. März 2019 (Zuletzt aktualisiert: 24. Oktober 2022)

Auf unseren beiden Elternzeitreisen in Australien haben wir Erfahrung mit Ärzten machen dürfen, vor allem wegen der Kinder. Was ihr hierbei beachten müsst und wieso die medizinische Versorgung in Australien top ist, lest ihr hier.

Guck mal, die Narbe auf der Stirn habe ich von meiner ersten Platzwunde in Sydney!

Mit diesem Satz beginnt unser Sohn in einigen Jahren vielleicht mal eine Unterhaltung mit einem anderen Kind. Wenn wir Glück haben, ist die Narbe bis dahin aber auch verblasst, sonst muss ich ihm einen Pony wachsen lassen und das hatte ich nicht vor :).

Ja, auch bei unserem zweiten Aufenthalt in Sydney blieben die Kinder leider nicht von kleineren Krankheiten wie Fieber oder unglücklichen Zwischenfällen wie einem Sturz vom Sofa auf die Kante der Terrassentür im Apartment verschont. Schon während unseres ersten Besuchs 2016 waren wir alle (damals noch zu Dritt) durch einen unschönen Virus an die vier Wände des Apartments gefesselt. Diesmal blieb wenigstens etwas mehr Zeit für die Erkundung schöner Orte in Sydney.

Die Gründe für Krankheiten sind ja bekanntlich vielseitig. Zuhause sind unsere Kinder, zu unserem größten Glück, überwiegend gesund und munter. Doch vor allem durch den langen Flug und der Reisezeit sowie dem bei uns diesmal enormen Temperaturunterschied von 30 Grad, ist der Körper anfälliger. So zumindest meine Erklärung für die Erkältung, die beide nach unserer Ankunft ereilte.

Und zugegeben: Eigentlich geht jeder im Vorfeld das Szenario „Was kann ich tun, wenn mein Kind im Urlaub krank wird“ durch, und es vielleicht auch ein Entscheidungskriterium für oder gegen eine Reise in das weite Land ist. , dem kann ich folgende Erfahrungen und Tipps rund um Ärzte für Kinder in Australien weitergeben.

Auslandskrankenversicherung und Gesundheitssystem für die Australienreise

Wer innerhalb eines „Schengen-Landes“ verreist, dessen Kosten sind im Krankheitsfall durch die gesetzlichen Krankenkassen gedeckt. Bei einer Reise unter 8 Wochen, die z.B. in ein Land wie Australien geht, sollte also in jedem Fall eine zusätzliche Reisekrankenversicherung abgeschlossen werden. Meines Wissens ist es bei allen Versicherungen so, dass die Arztrechnungen im Ausland bezahlt werden müssen. Anschließend wird die Rechnung eingereicht und die Kosten erstattet. 

Im speziellen Fall Australien habe ich folgende Unterscheidungen vorgenommen: Apotheken, Ärzte und Krankenhaus.

Apotheken in Australien – die erste Anlaufstelle

Apotheken heißen in Australien „Pharmacies“ und sind nicht nur in Großstädten, sondern auch in kleineren Orten immer zu finden. Oft sind diese direkt in den Einkaufszentren, in denen auch die großen Supermarktketten zu finden sind, untergebracht. Wir haben wirklich einige aufgesucht, ob wegen Mückenstichen in Queensland, erhöhter Temperatur in Sydney oder auch für Kosmetikartikel und natürlich Sonnenschutz. Die persönliche Beratung empfanden wir als sehr gut und hilfreich. Man erhält hier ohne Rezept die Dinge, die man auch bei uns kriegt wie Hustensaft, Ibuprofensaft oder Magentabletten. Antibiotika waren verschreibungspflichtig.

Unterschiede zu Deutschland gibt es z.B. bei:

  • Fiebermittel für Babys: Wir kennen ja Zäpfchen für die Kleinen, die haben sie dort auch, allerdings in geringer Auswahl. Gängiger ist hier die Saftform, also eine Pipette, mit der man das Arzneimittel aus einem Behälter aufziehen kann. 
  • Auch das Antibiotikum für das Baby haben wir nicht als Tablette erhalten, sondern als Saft
  • Rektale Fieberthermometer mit flexibler Spitze habe ich nicht gefunden, nur eins ohne oder die fürs Ohr zum Messen: besser selbst mitbringen (bzw. wie in meinem Fall nicht vergessen)

Für alle Fälle: Unsere Erfahrung mit Ärzten für Kinder im Medical Center in Australien

Zweiter Urlaubstag, Kinder werden immer wärmer und husten etwas: da schaut Mama dann schon häufiger auf das Smartphone und sucht nach dem nächsten Arzt. Das stellte sich am Anfang als gar nicht so einfach heraus, typische Suchbegriffe wie „Pediatrician Sydney“ oder gar „German doctor Sydney“ führen in Australien meist immer zum selben Ergebnis: den sogenannten Medical Centres.

Ich würde es als Gemeinschaftspraxis bezeichnen mit einem Empfang und vielen in eigenen Zimmern und auf unterschiedlichen Fachgebieten praktizierenden Ärzten. Wir haben sowohl eines ohne Termin aufgesucht, als wir uns einen Virus eingefangen haben. Als auch zweimal vorher telefonisch einen Termin vereinbart: die Wartezeiten waren immer völlig im Rahmen. Zur Information: die Kosten lagen bei uns zwischen 38 und 75 AUD.

In Sydney haben wir diese beiden Medical Centre kennengelernt:

  • Hyde Park Medical Center: war in Ordnung
  • Myhealth Sydney CBD: sehr empfehlenswert, liegt etwas versteckt im Gebäude
Im Krankenhaus mit den Kindern in Australien: Unsere Erfahrung

Für den Notfall: Mit dem Baby oder Kind ins Krankenhaus in Australien

Die Medical Centers haben meist von ca. 8:00 bis 19:00 Uhr offen, benötigt man zu einer anderen Zeit Hilfe, bleibt der Weg ins Krankenhaus. Aber auch hier war die Erfahrung mit den Ärzten für unsere Kinder in Australien sehr positiv.

Bei uns traf wie oben geschildert der Notfall ein und wir entschieden uns sehr rasch, die Notaufnahme des Krankenhauses  aufzusuchen. Nach kurzer Sichtung, war klar, dass die Wunde genäht werden musste, wir aber nicht zur Beobachtung über Nacht bleiben mussten. Die Wartezeiten sind hier überschaubar und ich meine kürzer als in Deutschland. Erwähnenswert ist aber, dass wir im Krankenhaus nur vom Oberarzt behandelt wurden. Außerdem wurde das Fäden-ziehen in Merimbula nur in einem Medical Centre von einem Arzt vorgenommen. Das dortige Krankenhaus hätte dies laut Auskunft wohl nicht gemacht, da unser Baby unter 12 Monaten ist.  Die Kosten für die Operation im Krankenhaus beliefen sich übrigens auf knapp 300 AUD.

Unser genereller Eindruck zur ärztlichen Versorgung in Australien

Die Auswahl an Medical Centres und Krankenhäusern war auch in den kleineren Orten bemerkenswert. Wir fühlten uns dort immer gut aufgehoben, verstanden und ernst genommen. Für beide Kinder wurde sich bei der Untersuchung ausreichend Zeit genommen. Auch wenn man nicht jeden medizinischen Fachbegriff auf Englisch weiß, konnten wir uns gut verständigen, die wichtigsten Wörter kann man ja vorher kurz googeln. Im Krankenhaus war auf dem Anamnesebogen die Frage nach einem Dolmetscher notiert, evtl. kann man das dann auch nutzen. 

Medical Center oder Krankenhaus haben wir immer über Google Maps rausgesucht bzw. sind in den Städten auch angeschrieben. Auch z.B. an der Rezeption der Campingplätze kennt man sich gut aus und wird beraten, der Weg erklärt oder ein Telefongespräch aufgebaut.

Zweifelsohne: ich werde die schöne Stadt Sydney wohl immer in Verbindung mit kleineren Krankheiten und dem ersten richtig sichtbaren Sturz unseres kleinen Schatzes in Verbindung bringen. Dennoch kann ich doch das Gesundheitssystem in Australien sehr empfehlen. Und das ist ja am Ende, was zählt: Wenn man sich für so eine weite Fernreise entscheidet und sich dann in guten Händen weiß.


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